In einer idealen Arbeitswelt fühlen sich alle Mitarbeitenden respektiert, wertgeschätzt und sicher – physisch wie psychisch. Doch die Realität zeigt oft ein anderes Bild. Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist leider nach wie vor ein weit verbreitetes Problem, das nicht nur die Betroffenen belastet, sondern auch die gesamte Unternehmenskultur nachhaltig schädigen kann. Ein entscheidender Ansatz, um dem entgegenzuwirken, ist die Förderung von psychologischer Sicherheit. Doch was genau bedeutet das, und wie hängt es mit sexueller Belästigung zusammen?
Was ist psychologische Sicherheit?
Der Begriff „psychologische Sicherheit“ beschreibt ein Arbeitsumfeld, in dem sich Mitarbeitende sicher fühlen, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken, ohne Angst vor negativen Konsequenzen wie Zurückweisung, Spott oder Bestrafung. Der amerikanische Wissenschaftler und Harvard-Professor Amy Edmondson prägte diesen Begriff und stellte fest: Psychologische Sicherheit ist ein zentraler Faktor für erfolgreiche Teams. Doch psychologische Sicherheit geht weit über Teamdynamiken hinaus. Sie schafft eine Arbeitskultur, in der Respekt und Fairness im Mittelpunkt stehen – und genau das ist essenziell, um sexueller Belästigung vorzubeugen und entgegenzuwirken.
Wie beeinflusst psychologische Sicherheit sexuelle Belästigung?
1. Offenheit zur Problembeschreibung:
In einem psychologisch sicheren Umfeld fühlen sich Mitarbeitende ermutigt, Grenzüberschreitungen anzusprechen. Sexuelle Belästigung wird oft aus Angst vor negativen Konsequenzen oder mangelnder Unterstützung nicht gemeldet. Psychologische Sicherheit schafft hier einen Raum, in dem Betroffene das Vertrauen haben, Vorfälle ohne Furcht vor Stigmatisierung oder Karriereeinbußen zu melden.
2. Förderung einer respektvollen Unternehmenskultur:
Psychologische Sicherheit basiert auf gegenseitigem Respekt. Eine Kultur des Respekts minimiert das Risiko von sexualisierter Gewalt und Grenzüberschreitungen, da solche Verhaltensweisen klar als inakzeptabel definiert und geahndet werden.
3. Prävention durch Verantwortung auf allen Ebenen:
Wenn Mitarbeitende psychologische Sicherheit spüren, sehen sie sich eher in der Verantwortung, auch bei Kolleg:innen einzugreifen, wenn sie problematisches Verhalten beobachten. Sie haben das Gefühl, gehört zu werden, und wissen, dass ihr Handeln geschätzt wird.
4. Schutz der mentalen Gesundheit:
Sexuelle Belästigung hat schwerwiegende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Betroffenen. Psychologische Sicherheit bietet einen Rahmen, in dem frühzeitig Unterstützung angeboten werden kann, und verringert das Risiko von langfristigen psychischen Belastungen.
Wie Unternehmen psychologische Sicherheit schaffen können
1. Klare Richtlinien und Prozesse etablieren:
Unternehmen sollten klare und verbindliche Regeln gegen sexuelle Belästigung formulieren und sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden diese kennen. Ein transparenter Prozess für Meldungen und Konsequenzen ist essenziell.
2. Führungskräfte schulen:
Führungskräfte haben eine Schlüsselrolle in der Förderung psychologischer Sicherheit. Durch gezielte Workshops können sie lernen, wie sie eine offene und respektvolle Arbeitsatmosphäre schaffen.
3. Workshops für alle Mitarbeitenden:
Regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsworkshops fördern das Bewusstsein für Grenzüberschreitungen und bestärken Mitarbeitende darin, Verantwortung zu übernehmen – für sich und andere.
4. Offene Kommunikationskanäle schaffen:
Feedbackrunden, anonyme Umfragen oder vertrauliche Ansprechpartner:innen können Mitarbeitenden helfen, sich sicher zu fühlen, Probleme anzusprechen.
Fazit
Psychologische Sicherheit ist der Schlüssel zu einem Arbeitsumfeld, in dem sexuelle Belästigung keine Chance hat. Sie schafft die Grundlage für eine respektvolle Unternehmenskultur, in der alle Mitarbeitenden sich geschützt und unterstützt fühlen. Unternehmen, die dieses Prinzip ernst nehmen, profitieren nicht nur durch mehr Vertrauen und bessere Zusammenarbeit, sondern auch durch eine nachhaltig gesündere Arbeitsatmosphäre. Mit meinen Safe Workplace. Seminaren unterstütze ich Unternehmen dabei, sowohl psychologische Sicherheit als auch Präventionsmaßnahmen gegen und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zu etablieren. Gemeinsam schaffen wir sichere Arbeitsplätze, in denen sich jeder Mensch entfalten kann – frei von Angst und Diskriminierung. Haben Sie Fragen oder Interesse an einem Seminar in Ihrem Unternehmen? Kontaktieren Sie mich gerne für weitere Informationen!